Das Karwendel
Karwendel – Geschichte, alte Namen, Land und Leute
Information über das Buchprojekt von

Anton Draxl, Am Haidenhof 15, A - 9900 Lienz
Das Karwendel (Buchprojekt - hier klicken zum Durchblättern)
Meine Beziehung zum Karwendel: Ich bin im Westen des Karwendels, in Scharnitz, 1939 auf einem Bauernhof geboren und aufgewachsen, in Hall in Tirol, am Südrand dieses Gebirges, habe ich das Franziskaner-Gymnasium absolviert. - Es folgte das Studium der Forstwirtschaft an der Hochschule für Bodenkultur in Wien.
1965-1975 Tiroler Landesforstdienst in Innsbruck (Forsteinrichtung, Öffentlichkeitsarbeit)
1975 Versetzung als freigestellter Tiroler Landesbeamter nach Matrei in Osttirol zur Nationalparkkommission Hohe Tauern, dem Beratergremium der Landesregierungen von Kärnten, Salzburg und Tirol zur Schaffung des Nationalparks - Übersiedlung von Innsbruck nach Lienz.
1979-1992 Leitung der Geschäftsstelle der Nationalparkkommission für alle drei Bundesländer mit Sitz in Matrei in Osttirol Für diese Tätigkeit erhielt ich folgende Auszeichnungen:
Goldenes Verdienstzeichen des Landes Salzburg (Neukirchen am Großvenediger 1985)
Alexander-von-Humboldt-Medaille in Gold der Stiftung F. V. S. zu Hamburg (Bonn 1986)
Binding-Preis für Natur-und Umweltschutz (Vaduz 1987)
Hans-Kudlich-Preis der Österreichischen Gesellschaft für Land- und Forstwirtschaftspolitik (Wien 1988)
Konrad-Lorenz-Staatspreis für Umweltschutz (Wien 1988)
Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Wien 1993)
1992 Auflösung der Nationalparkkommission Hohe Tauern - Rückkehr in den Landesforstdienst (Landschaftsdienst für Osttirol)
1996-2001 Publikationen: Der Nationalpark Hohe Tauern – eine österreichische Geschichte. Band I (Von den Anfängen bis 1979), 1996, 348 S. – Villgraten - Heimat in den Tiroler Bergen , 1998, 160 S. – Natur- und Kulturführer Villgraten.
Ahornberg/Versellerberg, 1999, 228 S. – Über die Jöcher – Natur und Kultur in Gsies und Villgraten, 2001, 480 S.
2001 Pensionierung
2002-2011 Ausarbeitung von historischen, natur- und namenskundlichen Artikeln (Osttirol, Südtirol, Friaul) Formulierung eines Textes übers Karwendel
Das Karwendel ist ein Teil der Nordtiroler Kalkalpen in Tirol und Bayern
Das Karwendel ist ein Teil der Nordtiroler Kalkalpen in Tirol und Bayern - im Süden vom Inn, im Westen vom Seefelder Sattel, im Norden von der Isar und im Osten vom Achensee begrenzt. Das Manuskript umfaßt an und für sich diesen Raum in Nordtirol und in Bayern an der oberen Isar. Um namenskundliche, vor allem aber historische Zusammenhänge zu erklären, wird immer wieder weit darüber hinausgegriffen.
Spezielle historische, namens- und naturkundliche Hinweise auf diejenigen Gemeinden, die in Tirol und Bayern Anteil am Karwendel haben, sind nicht zusammengefaßt, sondern jeweils in die entsprechenden Kapitel eingefügt worden. Bei der Literatursuche wurde besonderer Wert darauf gelegt, allen Kommunen die gleiche Aufmerksamkeit zu widmen. Apropos: Das Literaturverzeichnis umfaßt 540 Positionen.
Das Leitmotiv für die langjährige Arbeit: Der Text ist für historisch, kulturell, namens- und naturkundlich interessierte Leser gedacht, gleichermaßen abgestimmt auf Bayern und Tiroler. Das Bestreben war, wissenschaftlich fundiert zu schreiben (umfangreiches Register), aber doch für den wissbegierigen Laien verständlich und auch amüsant.
Es gibt über das Karwendel viel Literatur, die in allen möglichen Büchern und Zeitschriften vergraben ist - ein einigermaßen zusammenfassendes, reich bebildertes und repräsentatives Werk übers Karwendel gibt es bisher nicht.
Trotz jahrelanger, zeitweise intensiver Bemühungen war es nicht möglich, die Finanzierung durch öffentliche und private Mittel für ein attraktives Lese- und Bilderbuch zu sichern. (Geplant waren ca. 30 großformatige Landschaftsbilder und ca. 295 historische Bilder und Karten, Portraits, Skizzen etc.)
Das gesamte Manuskript (drei Bände in einem Schuber) ist in die Bestände der Bayerischen Staatsbibliothek, der Österreichischen Nationalbibliothek, des Stadtarchivs Innsbruck, des Tiroler Landesarchivs, des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum und der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol aufgenommen worden. Der Text umfasst 2.012.180 Zeichen (548 Seiten), die Anmerkungen und Hinweise 356.580 (93 Seiten), das Literaturverzeichnis 74.840 Zeichen (35 Seiten).
Die einzelnen Kapitel
Prolog I - zum Text
Prolog II - zum Karwendel
Ein Exkurs zu Tethys, Wettersteinkalk und Hauptdolomit
Feréin und „Khranzberg“, zwei alte Mittenwalder Namen für Holzgewächse und ihre sprachlichen Wurzeln – zur Einstimmung auf die Geschichten rund ums Karwendel
Urahnen - archäologische Quellen: das Karwendel ein jahrtausendealtes Jagdgebiet
Erste schriftliche Zeugnisse über die Alpenvölker – der Kulturkreis von Fritzens-Sanzeno
Drūsus und die legio rapāx - die Römer erobern die Zentralalpen und ihr nördliches Vorland
Via Claudia Augusta - die direkte Verbindung von Italien über Brenner und Reschen zur Donau
Flußnamen - uraltes Spracherbe – Iser Ursprung („Atlas Tyrolensis“, 1774)
silva Scarinza - der Scharnitzwald und die alten Rodungsorte Geroune, in media silva, Sevelt, Rute und Liten
„etlich von Mittenwald floss hagken ... geslagen“ - ein Exkurs zum Triften, Flößen und „nasser Rott“
Juifen - der ehrwürdige welsche Name im Karwendel
„Dunkle Jahrhunderte“ - die Bajuwaren tauchen auf
in solidutine Scarantiense - in der Scharnitzer Einöde: Gründung eines adeligen Sippenklosters anno 763
St. Georgenberg - das Felsenkloster im Karwendel: gegründet von einem Adeligen aus Aibling um 950
mit dem lībe eigen - ein Exkurs zum Besitzrecht
Weinzins in Werdenfels (1308) - „Etschwein“ und „Sauerwein“ für bayerische Klöster
Die Achener Fron für den „Fladen“ („St. Jörgenberg“, um 1415)
terra intra montes - das „Land im Gebirge“. Meinhard II., der Schöpfer Tirols
salina in Tavr (Saline in Thaur) - Das „weiße Gold“ vom Salzberg im Halltal
Tirol, der Zankapfel zwischen Habsburgern, Luxemburgern und Wittelsbachern – die Erbtochter Margarete „Maultasch“
Die „Tiroler Habsburger“ Friedrich und Sigmund - der Vater mit der leeren Tasche und der münzreiche Sohn
„Aus Handel zu Wohlstand“ - Verkehr und Geschäfte zwischen Venedig, Bozen, Mittenwald und Augsburg
Mittenwalder Wanderhändler und Geigenbauer – Exkurse, die weit über Werdenfels hinausführen
Der „Mittenwalder Hiesele“ und der „Stinkstein“
Matthias Klotz, civis et plectropöus - Mittenwalder Bürger und Lautenmacher
Der Kaiser Max, „der gross Waidman“ . Tirol - „sein rauher und grober, dennoch warmer und bequemer Bauernrock“
Die Florentinerin Claudia de’ Medici - die hochgebildete und ungemein tatkräftige Regentin Tirols
Die Porta Claudia, der „Schwarzbau“ auf Werdenfelser Boden, und die „Irrungen“ zwischen Freising und Tirol in der Scharnitz
Kurfürst Max Emanuel und der „boarische Rummel“ von 1703 – eine grauenhafte Episode für Tirol, Werdenfels und Oberbayern im Spanischen Erbfolgekrieg
Tirol in den Kampfjahren (1796-1814) - Franzosen und Bayern gegen Tiroler
Ein Exkurs honoris causa: Robert Swinburne, der „Held der Porta Claudia“ des Jahres 1805
Die „Leiber“ und das Edelweiß (1915)
Porta Claudia 1945 - der Trauermarsch von halbverhungerten und halberfrorenen Menschen
Aus dem „Schatzkästlein“ der Flurnamen im Karwendel
„Das Hinterriß-Thal - reich am Schmucke auserlesener Naturschönheiten!“
Die „tirolische Nationalleidenschaft“ - ein Exkurs übers Wildern
„Wir wären ohne Berge heimatlos“ - Bergsteiger im Karwendel
Epilog I mit Adolf Pichler
Epilog II mit Elias Canetti
Anmerkungen und Hinweise
Literaturverzeichnis